Idyllisches Stapelfeld – Zwischen Klärschlammverbrennung, Minerva-Park, Atommülldeponie und Höffner-Scheiße!

 

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Es scheint sich bisher in Stapelfeld aber auch auf den ‚Widerstandsseiten‘ noch nicht herumgesprochen zu haben, daß man ernsthaft plant, neben die derzeitige Müllverbrennungsanlage noch eine weitere zu setzen, mit der ein CHINESISCHER Investor Klärschlamm verbrennen und KOHLE machen will!

Vor einigen Tagen war ich mal vor Ort und durfte feststellen, daß das Gelände direkt neben der MVA schon bearbeitet wird, was wohl, wie ich das jetzt sehe, schon die ersten Hinweise auf diesen Bau sind! Auch hier beginnen die offensichtlich schon, bevor das Projekt in rechtlichen trockenen Tüchern ist.

Baurechtliche Vorschriften gelten ja, wie wir erleben durften, NUR für Otto-Normalbürger, nicht aber für staatlich Instanzen und deren Finanzierer!

Aber daß das Ganze natürlich selbstredend durchgeht, dafür sorgen dann schon unser kleiner Ex-Unteroffizier Westphal, seines Zeichens Bürgermeister des naturnahen Dörfchens Stapelfeld, der auf der Gehaltsliste der WAS stehende Landrat Henning Görtz und Detlev Hinselmann (Geschäftsführer der WAS), die alle natürlich NUR unser Aller Wohl im Holzauge haben.

Na ja, Westphal verspricht sich offensichtlich etwas mehr Steuergelder im Säckel, um seinen klammen Ortshaushalt zu sanieren!?

Über diese tollen Entwicklungen berichten unisono verschiedene Zeitungen, darunter das Hamburger Abendblatt in seiner Stormarn-Ausgabe schon im November letzten Jahres:

https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article212601771/MVA-Stapelfeld-plant-Neubau-fuer-150-Millionen-Euro.html

In der Bargteheide aktuell, wo uns gleich versprochen wird, daß man ’nach vorne denken und unsere Zukunft sichern‘ will. Klar, was sonst?

Nach vorne denken – die Zukunft sichern

Und auch die Lübecker Nachrichten und das Stormarner Tageblatt erzählen uns über diese tollen Pläne:

http://www.ln-online.de/Lokales/Lauenburg/Chinesen-planen-Neubau-der-MVA-Stapelfeld

https://www.shz.de/lokales/stormarner-tageblatt/wird-muellverbrennungsanlage-neu-gebaut-id18365616.html

Genau wie bei einer möglichen Atommülldeponie in Siek wird ja immer uns Allen versprochen, daß Alles nur POSITIV ausgehen kann und daß man immer unser Bestes wolle! Aber wie wir Alle wissen, sind Sprüche und Versprechungen der Politiker und Beamten wohlfeil und lassen einen eher an ein gut geöltes System aus Korruption und Vetternwirtschaft denken!

Über die Probleme mit der MVA Stapelfeld habe ich schon mehrfach geschrieben, vor allem aber auch darüber, daß hier nicht etwa wirklich nur unser lokales Müllproblem beseitigt werden soll, sondern es des lieben Geldes Willen einen riesigen Mülltourismus gibt, der sich noch erheblich steigern wird, wenn dieses Teil erst einmal in Betrieb ist.

Was haben Stapelfeld und die italienische Camorra gemeinsam?

Es gab und wird auch in Zukunft im Umfeld dieser Anlage niemals genug Müll zum Verbrennen gegen, auch keinen Kärschlamm in ausreichenden Mengen, um das Werk rentabel und GELDBRINGEND arbeiten zu lassen!

Und Investoren haben nur ein Ziel: GELD!

Man fragt sich, warum die EON, die sich im Falle des kleinen Blockkraftwerks neben der MVA auch noch EON Natur schimpft (hört sich natürlich besser an, klar!) ihren Anteil zunächst an eine obskure schwedische Investorengruppe EEW verkauft hat, die grundsätzlich nur ein Wurmfortsatz der EON war und ist, wie es der Name schon sagt: E (EON) E (Energy) from W (Waste). Hört sich doch gut an, oder? Da fühlt sich doch jeder kleine Naturfreund sofort am Bauch gekitzelt und geht beruhigt abends ins Bettchen.

Aber die EON hat wohl noch einen anderen Partner, an die er dann umgehend seine Anteile verscherbelt hat: die Beijing Enterprises Holdings Limited, die offiziell in Hong Kong residiert und uns aus unserer Müllmisere befreien will, wenn auch nur gegen hartes Geld! OK, erst einmal wollen die, um 70 Arbeitsplätze zu erhalten, 150 Mio. Euronen investieren, aber doch nur, um danach ein Vielfaches davon zurückzubekommen!

http://www.behl.com.hk/en/global/home.php

Auch hier alles wunderschöne farbige Bildchen. Sogar Bier stellen die her!? Ob die sich auch an das ‚Deutsche Reinheitsgebot‘ halten? Na ja, ist ja in China, da gilt das nur für das Tsingtau-Bier.

Da wir alle wissen, daß in dem angeblich kommunistischen Staat China die Mafia das Sagen hat und sich im wahren Sinne des Wortes ‚einen Dreck um die eigenen Bewohner schwert‘, werde ich die Ahnung nicht los, daß hier Geld investiert werden soll, das dann später weiter in obskure Hände läuft, an dem allerdings auch hier der Eine oder Andere profitieren wird!

Auf jeden Fall scheint es eine gute Geldanlage zu sein für Menschen, die nur Nullen hinter den Zahlen sehen wollen:

https://www.boersen-zeitung.de/index.php?l=0&li=80&isin=HK0392044647

Die gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen EON und den Chinesen gibt es offenbar schon etwas länger.

http://global-recycling.info/archives/339

EEW is active in Germany, Luxembourg and the Netherlands. The company operates 18 Energy from Waste plants with an installed waste capacity of around 4.7 million tons, producing in total six TWh of energy. In 2014, EEW generated sales of about 539 million Euro.

Da jubeln die Herzen der Investoren!

Jetzt aber zurück zu UNSEREM Problem, denn dieses hat ja Auswirkungen nicht nur auf die dummen kleinen Stapelfelder Bürger, die sich das offensichtlich gerne gefallen lassen, sondern natürlich auch auf uns hier in Rahlstedt-Großlohe! Schließlich ist die MVA nur einen Katzensprung von uns entfernt.

Nun versprechen und nicht nur die Manager sondern durchaus auch DIE GRÜNEN oder das Bundes Umweltministerium, daß mit der Verbrennung von Klärschlamm endlich die Gummilösung für die Nutzung dieses Mülls gefunden sei! Aber sie vergessen gerne, daß zwar vielleicht die Verbrennung die bessere Methode sei, als den Schlamm auf unseren Feldern zu verteilen, was inzwischen verboten ist, aber ob da aus den Schornsteinen tatsächlich nur gesundheitsfreundliche Sachen kommen, ist bisher nur bedingt geklärt. Was aber ganz sicher NICHT umweltfreundlich ist, ist der zunehmende LKW-Verkehr, der kommen wird und MUSS, denn irgendwie muß der ganze Mist ja da hingeschüsselt werden!

Allerdings gab es 2008 in Karlsruhe ein Kleine Anfrage der GRÜNEN zum Gifteintrag durch die Klärschlammverbrennung:

http://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/bi/vo0050.php?__kvonr=21876

Und die Statistiken sehen nicht wirklich beruhigend aus:

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Mmmmhhhh! Lecker! Vor allem bei Ostwind!

Nun ist ja bisher noch nicht einmal das Verkehrsproblem für den Victoria- und Minerva Park geklärt, da kommt schon wieder, und diesmal ein erheblich größeres auf die Stapelfelder und uns zu: Massenweise neue LKWs, die die ohnehin schon ständig verstopfte Autobahn zusätzlich belasten werden und natürlich auch große Teile der L 222 (Alte Landstraße) als Fahrbahn benötigen werden. Zumindest den Teil von den Ausfahrten Ahrensburg und Stapelfeld, die ja, wohl auch deswegen, erheblich umgebaut werden sollen! Deren Abgase machen natürlich nicht halt vor dem Örtchen Stapelfeld, was sich wohl von selber versteht!

Den Ütersener Nachrichten von 2015 dürfen wir zum Thema LKWs und Klärschlammverbrennungsanlage folgende nette Feststellung entnehmen:

https://www.shz.de/lokales/uetersener-nachrichten/arbeit-an-langfristigen-loesungen-id13467986.html

„Wenn damals ein Lkw mit Klärschlamm zur Verbrennung gefahren ist, so sind es jetzt vier“, erklärt Dr. Julia Weilbeer, Geschäftsbereichsleiterin Produktion. Denn im Klärschlamm ist jetzt deutlich mehr Wasser enthalten. Der zusätzliche Lkw-Verkehr verursacht beim azv Kosten und bei den Hetlingern Ärger über Lärm und Abgase.

Na, wenn mich das beruhigen soll?

Wenn wir uns mal so entspannt die Zahlen zur Müllverbrennung durch lesen, die wir dem Abendblatt entnehmen dürfen, dann braucht man keine großen Rechnungskünste, um feststellen zu dürfen, daß aus dem Bereich Stormarn nicht nur viel zu wenig Restmüll kommt, sondern erst recht keine ausreichenden Mengen von Klärschlamm!

Werden diese dann ebenfalls von der italienischen Mafia gekauft und durch halb Europa geschüsselt, um hier verbrannt zu werden?

Kann DAS im Sinne der GRÜNEN sein? Sicher wohl nicht!

Zu weiteren Problemen sehen wir mal kurz in das ‚Recycling Magazin‘:

Großer Bedarf in der Monoverbrennung von Klärschlamm

Und auch innerhalb der thermischen Verwertung wird die AbfKlärV den Markt neu ordnen. Denn sie enthält für die Anlagen der Klasse 4b und 5 auch eine Pflicht zum Recycling des im Klärschlamm enthaltenden Phosphors. Und diese ist in Mitverbrennern wie Kohlekraftwerken, Zementwerken und Müllverbrennungsanlagen nicht wirtschaftlich, da der Anteil des Phosphors in der Asche zu gering ist. Für die Anlagen der Größenklasse 5 sollen die Vorgaben 12 Jahre nach Inkrafttreten der AbfKlärV verbindlich werden, für jene der Größenklasse 4b nach 15 Jahren.

….

Neben den regionalen Kapazitäten bietet aus Sicht von ecoprog auch die Vielzahl der derzeit geplanten Projekte ein Risiko im Markt. Bereits heute befinden sich einige Projekte in unterschiedlichen Planungsstufen. Im schlimmsten Fall würden konkurrierende Planungen dann langfristig zu regionalen Überkapazitäten führen.

So, ihr lieben Stapelfelder!

Wollt ihr weiterhin den markigen Sprüchen eures Ex-Unteroffiziers folgen, oder wollt ihr endlich eure Geschicke und die eures Dorfes SELBER in die Hände nehmen?

Noch könnt ihr euer Schicksal selber entscheiden, aber wenn die Sachen erst einmal stehen, dann hilft kein Klagen und Jammern! Und DAS ist dann eure ureigenste Schuld!

 

Über joernnapp1945

Ich bin Jahrgang 1945. Habe über 40 Jahre als Taxifahrer in Hamburg gearbeitet und mich dort immer stark engagiert. Derzeit kämpfe ich gegen das riesige geplante Gewerbegebiet zwischen Rahlstedt-Großlohe und Trittau. (Jörn ist leider am 27.5.2020 verstorben.)

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